Wenn Buzzwords zurückschlagen

00:00:00: Wenn Buzzwords zurückschlagen, mein Morgen begann mit einer E-Mail, die nur aus einer Zeile bestand.

00:00:06: Wir brauchen Blockchain.

00:00:08: Sofort.

00:00:09: Bringt man.

00:00:10: Ich starte auf meinen Bildschirm und nahm einen langen Schluck Kaffee.

00:00:15: Als IT-Leiter bei Innovatec Solutions war ich an seltsame Anfragen gewöhnt, aber diese war besonders kryptisch.

00:00:22: Wortspiel beabsichtigt.

00:00:24: Normalerweise hätte ich zurückgeschrieben und um Präzisierung gebeten.

00:00:28: Wofür genau brauchten wir Blockchain?

00:00:31: Welches Problem sollte damit gelöst werden?

00:00:34: Hatte Brinkmann überhaupt eine Ahnung, was Blockchain ist?

00:00:39: Aber unser CEO war nicht für seine Geduld bei technischen Erklärungen bekannt.

00:00:44: Also beschloss ich direkt zu ihm zu gehen.

00:00:48: Brinkmanns Büro befand sich im obersten Stock, mit einem Panoramablick über die Stadt.

00:00:54: Ein architektonisches Statement, das jedem Besucher unmissverständlich klarmachen sollte.

00:01:00: Hier sitzt die Macht.

00:01:02: Als ich eintrat, telefonierte er gerade den Blick aus dem Fenster gerichtet.

00:01:07: Als kontempliere er den Kauf des gesamten Stadtviertels.

00:01:11: Ja, natürlich, Herr Müller,

00:01:13: sagte er ins Telefon.

00:01:15: Wir sind absolut auf dem neuesten Stand der Technik.

00:01:18: Blockchain, KI, Big Data, wir nutzen alles.

00:01:22: Er bemerkte mich und winkte mich herein.

00:01:25: Tatsächlich steht mein IT-Leiter gerade vor mir.

00:01:28: Wir waren gerade dabei, unsere Blockchain-Strategie zu besprechen.

00:01:32: Ich hobfragen die Augenbrauen, aber bringt man ignorierte mich.

00:01:37: Selbstverständlich,

00:01:39: fuhr er fort.

00:01:40: Nächste Woche beim Mittagessen können wir ins Detail gehen.

00:01:43: Ich freue mich darauf, auf Wiederhören.

00:01:46: Er legte auf und wandte sich mir zu.

00:01:49: Weber, perfectes Timing.

00:01:52: Wir müssen über Blockchain sprechen.

00:01:55: Ja, ich habe Ihre E-Mail erhalten,

00:01:57: sagte ich vorsichtig.

00:01:59: Darf ich fragen, wofür genau wir Blockchain benötigen?

00:02:03: Brinkmann lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und faltete die Hände.

00:02:08: Weber, sind Sie auf dem Laufenden?

00:02:10: Blockchain ist die Zukunft.

00:02:12: Jedes zukunftsorientierte Unternehmen nutzt Blockchain.

00:02:16: Für was genau,

00:02:17: hakte ich nach.

00:02:19: Für Dinge,

00:02:20: sagte Brinkmann Waage.

00:02:22: Wichtige Dinge, sichere Dinge, dezentrale Dinge.

00:02:27: Es wurde immer deutlicher, dass Brinkmann keine Ahnung hatte, wovon er sprach.

00:02:32: Aber das konnte ich ihm natürlich nicht ins Gesicht sagen.

00:02:36: Herr Brinkmann,

00:02:37: begann ich diplomatisch.

00:02:38: Blockchain ist tatsächlich eine faszinierende Technologie mit vielen potentiellen Anwendungen.

00:02:45: Aber sie ist kein Allheilmittel.

00:02:48: Sie eignet sich für bestimmte Szenarien, in denen Dezentralisierung Unveränderlichkeit und Transparenz wichtig sind.

00:02:56: Für welches spezifische Problem in unserem Unternehmen suchen Sie eine Lösung.

00:03:01: Bringt man Trommelte mit den Fingern auf seinen Schreibtisch.

00:03:05: Das Problemweber ist, dass wir bei der nächsten Vorstandssitzung etwas vorweisen müssen, etwas Innovatives, etwas das zeigt, dass wir am Puls der Zeit sind.

00:03:16: Ah, jetzt verstand ich.

00:03:19: Es ging nicht um ein technisches Problem, sondern um Eindruck schinden.

00:03:24: Und dieses Etwas soll Blockchain sein,

00:03:26: fragte ich.

00:03:28: Genau,

00:03:28: nickte Brinkmann enthousiastisch.

00:03:31: Ich habe gestern Golf mit Herrn Müller von Tech Global gespielt und er hat ununterbrochen von ihrer neuen Blockchain-Initiative geschwärmt.

00:03:39: Wie sie dadurch ihre Prozesse optimieren und Millionen sparen.

00:03:44: Wir können nicht zurückstehen Weber.

00:03:46: TechGlobal war unser größter Konkurrent und bringt man lit unter einem chronischen Fall von.

00:03:52: Die haben das, also brauchen wir das auch, Syndrom.

00:03:56: Verstehe, sagte

00:03:57: ich langsam.

00:03:59: Und bis wann benötigen sie diese Blockchain-Lösung?

00:04:02: Die Vorstandssitzung ist in zwei Wochen,

00:04:05: sagte Brinkmann.

00:04:06: Aber ich habe Herrn Müller zum Mittagessen eingeladen, nächsten Dienstag.

00:04:10: Es wäre großartig, wenn wir bis dahin etwas vorweisen könnten.

00:04:15: Sechs Tage.

00:04:17: Er gab mir sechs Tage, um eine Blockchain-Lösung aus dem Hut zu zaubern, ohne ein konkretes Problem zu lösen, nur um bei einem Mittagessen anzugeben.

00:04:27: Das ist ein ambitionierter Zeitplan,

00:04:30: sagte ich diplomatisch.

00:04:33: Ich weiß, dass ich viel verlange,

00:04:35: sagte Brinkmann mit einem Lächeln, das vermutlich verständnisvoll wirken sollte, aber eher raubtierartig aussah.

00:04:43: Aber wenn jemand das schaffen kann, dann sie Weber.

00:04:46: Ich verlasse mich auf Sie.

00:04:48: Und damit war ich entlassen.

00:04:51: Ich trottete zurück zu meinem Büro, das Gewicht einer unmöglichen Aufgabe auf meinen Schultern.

00:04:57: In meinem Büro angekommen, rief ich sofort Kevin, unseren Chefentwickler und Sarah, unsere Datenbank-Expertin zu einer Krisensitzung zusammen.

00:05:07: Blockchain?

00:05:08: Wiederholte Kevin unglaublich, nachdem ich Ihnen von Brinkmans Anforderungen erzählt hatte.

00:05:14: In sechs Tagen?

00:05:15: Ist er wahnsinnig?

00:05:17: Er hat mit dem Müller von Tech Global Golf gespielt.

00:05:20: Erklärte ich.

00:05:21: Als würde das alles erklären.

00:05:24: Und irgendwie tat es das.

00:05:26: Ah, das erklärt es.

00:05:28: Nick de Sara.

00:05:29: Aber was genau sollen wir mit Blockchain machen?

00:05:31: Wir sind kein Finanzinstitut, keine Supply Chain Management Firma.

00:05:36: Wir entwickeln Software für Personalverwaltung, um

00:05:38: Himmels willen.

00:05:40: Ich weiß,

00:05:41: säufzte ich.

00:05:43: Aber Brinkmann will etwas vorweisen können.

00:05:45: Etwas, das nach Innovation riecht.

00:05:48: Also brauchen wir eine Blockchain-Lösung, die nichts löst, aber gut aussieht.

00:05:54: Faste Kevin zusammen.

00:05:56: Genau,

00:05:56: bestätigte ich.

00:05:58: Das ist lächerlich, schnaubte Sarah.

00:06:01: Willkommen in der Welt des mittleren Managements,

00:06:04: sagte ich.

00:06:05: trocken,

00:06:06: wo Substanz oft dem Schein weicht.

00:06:09: Wir überlegten eine Weile, welche unsere Prozesse oder Produkte von Blockchain profitieren könnten oder zumindest so aussehen könnten, als würden sie davon profitieren.

00:06:20: Wie wäre es mit der Zeiterfassung?

00:06:22: schlug Kevin vor.

00:06:24: Wir könnten behaupten, dass die Arbeitszeiten unveränderlich in der Blockchain gespeichert werden, was Manipulation verhindert.

00:06:31: Das könnte funktionieren, nickte

00:06:33: ich.

00:06:34: Aber ist es sexy genug für Brinkmann?

00:06:38: Was ist mit Vertragsmanagement?

00:06:41: Smart Contracts und so.

00:06:43: Das klingt nach etwas, das Brinkmann bei seinem Mittagessen erwähnen könnte.

00:06:49: Auch eine gute Idee,

00:06:50: sagte ich.

00:06:51: Aber können wir in sechs Tagen etwas Vorzeigbares entwickeln?

00:06:55: Kevin kratzte sich am Kinn.

00:06:58: Nicht von Grund auf, aber wir könnten eine bestehende Blockchain-Plattform nutzen und darauf aufbauen.

00:07:05: Ethereum vielleicht.

00:07:06: oder eine der Enterprise-Lösungen wie Hyperledger.

00:07:10: Und was genau würden wir darauf aufbauen?

00:07:12: Fragte ich.

00:07:14: Eine Demo,

00:07:14: sagte Kevin schlicht.

00:07:17: Etwas, das blinkt und piept und Blockchain schreit, aber eigentlich nicht viel tut.

00:07:22: Ich musste lachen.

00:07:24: Das ist so absurd, dass es funktionieren könnte.

00:07:27: Wir entschieden uns schließlich für eine Kombination aus beiden Ideen.

00:07:31: ein revolutionäres System zur sicheren Verwaltung von Arbeitsverträgen mittels Blockchain-Technologie.

00:07:39: Es klang beeindruckend, war technisch plausibel und, am wichtigsten, es ließ sich in sechs Tagen als überzeugende Demo umsetzen.

00:07:48: Die nächsten Tage waren ein Wirbel aus Aktivität.

00:07:52: Kevin und sein Team arbeiteten rund um die Uhr an der Demo, während Sarah und ich eine beeindruckende Präsentation vorbereiteten, Folge packt mit Buzzwords und beeindruckenden Grafiken an die komplexe Blockchainkonzepte visualisierten.

00:08:08: Dezentralisierung, Unveränderlichkeit, Konsensalgorithmus, Distributed Ledger.

00:08:15: Wir nutzten jedes Schlagwort im Buch.

00:08:18: Die Präsentation war ein Meisterwerk der technischen Vernebelung, beeindruckend genug, um Lein zu blenden, aber wage genug, um keine konkreten Versprechungen zu machen.

00:08:28: Am Montag, einen Tag vor dem großen Mittagessen waren wir bereit für eine Generalprobe.

00:08:34: Brinkmann kam in unser Büro, sichtlich nervös, aber auch aufgeregt.

00:08:39: Also, was haben Sie für mich?

00:08:41: fragte er, während er sich setzte.

00:08:44: Ich startete die Präsentation und begann meinen einstudierten Vortrag.

00:08:49: Innovatec Solutions präsentiert Blockchain.

00:08:53: Die revolutionäre Blockchain-Lösung für sicheres Vertragsmanagement.

00:08:58: bringt man, nickte anerkennend bei jedem Buzzword, das ich fallen ließ.

00:09:03: Seine Augen leuchteten besonders, als ich erklärte wie unsere Lösungen.

00:09:07: Die Transparenz erhöht, Betrug verhindert und die Effizienz steigert, alles natürlich durch die Macht der Blockchain.

00:09:16: Nach der Präsentation kam der Moment der Wahrheit, die Demo.

00:09:20: Kevin hatte eine beeindruckende Benutzeroberfläche erstellt, mit blinkenden Blöcken, die sich zu einer Kette verbannten, wenn ein neuer Vertrag hinzugefügt wurde.

00:09:31: Es sah futuristisch aus, mit einem dunklen Hintergrund und neongrünen Linien, die zwischen den Blöcken pulsierten.

00:09:50: erklärte ich.

00:09:51: Einmal gespeichert, können sie nicht mehr verändert werden.

00:09:54: Jede Änderung wird als neuer Block hinzugefügt, mit einem klaren Audi-Trail.

00:10:00: Und das ist

00:10:01: gut?

00:10:02: fragte Brinkmann zögernd.

00:10:04: Sehr gut,

00:10:05: bestätigte ich.

00:10:07: Es verhindert Manipulation und schafft Vertrauen zwischen allen Parteien.

00:10:12: Ausgezeichnet,

00:10:13: sagte Brinkmann, offensichtlich erleichtert, dass er nicht weiter nachfragen musste.

00:10:19: Das wird Müller beeindrucken.

00:10:21: Können Sie mir ein paar Sätze aufschreiben, die ich beim Mittagessen fallen lassen kann?

00:10:26: Nichts zu technisches, aber genug, um zu zeigen, dass ich weiß, wovon ich spreche.

00:10:31: Natürlich,

00:10:32: sagte ich und unterdrückte ein Lächeln.

00:10:35: Die Ironie war köstlich.

00:10:38: Ich sollte Brinkmann beibringen, so zu tun, als verstünde er etwas von einer Technologie, die wir nur vortäuschten, zu implementieren.

00:10:46: Ich schrieb ihm ein paar Sätze auf, die technisch genug klangen, um beeindruckend zu sein, aber einfach genug, dass er sie ohne zu Stolpern aussprechen konnte.

00:10:56: Unsere Blockchain-Lösung nutzt einen fortschrittlichen Konsensalgorithmus, um die Integrität unserer Vertragsdaten zu gewährleisten.

00:11:06: Oder die dezentrale Natur unserer Blockchain eliminiert Single Points of Failure und erhöht die Resilienz unserer Systeme.

00:11:16: Brinkmann übte die Sätze mehrmals, bis er sie flüssig aufsagen konnte, ohne dabei wie ein Papagei zu klingen.

00:11:23: Er war zufrieden und wir waren erleichtert.

00:11:26: Die Generalprobe war ein Erfolg.

00:11:29: Am nächsten Tag, dem Tag des Mittagessens, erhielt ich eine Nachricht von Brinkmann.

00:11:34: Alles läuft gut.

00:11:36: Müller ist beeindruckt.

00:11:38: Er will die Demo sehen.

00:11:39: Kommen sie um vierzehn Uhr ins Restaurant.

00:11:42: Mein Herz sank.

00:11:44: Die Demo sehen?

00:11:46: Das war nicht Teil des Plans.

00:11:48: Die Demo war auf meinem Laptop, nicht für die Öffentlichkeit gedacht und schon gar nicht für den CEO unseres größten Konkurrenten.

00:11:57: Ich packte hastig meinen Laptop ein und eilte zum Restaurant, ein nobles établissement in der Innenstadt, das mehr für seine diskrete Atmosphäre als für sein Essen bekannt war, perfekt für Geschäftsgespräche.

00:12:11: Brinkmann und Müller saßen an einem Tisch in einer ruhigen Ecke, beide in teuren Anzügen und mit der selbstgefälligen Mine von Männern, die gewohnt sind, wichtige Entscheidungen beim Essen zu treffen.

00:12:23: Ah, Weber!

00:12:25: rief Brinkmann, als er mich sah.

00:12:27: Kommen Sie, setzen Sie sich.

00:12:29: Ich habe Herrn Müller gerade von unserer bahnbrechenden Blockchain-Initiative erzählt.

00:12:35: Müller, ein hagerer Mann mit scharfen Augen und einem berechnenden Lächeln, reichte mir die Hand.

00:12:40: Herr Weber, freut mich, Sie kennen zu lernen.

00:12:44: Brinkmann hier kann nicht aufhören, von Ihrer Blockchain-Lösung zu schwärmen.

00:12:48: Ich bin gespannt.

00:12:51: Ich setzte mich und lächelte höflich.

00:12:54: Die Freude ist ganz meinerseits, Herr Müller.

00:12:57: Weber,

00:12:58: sagte Brinkmann,

00:12:59: warum zeigen Sie Herrn Müller nicht unsere Demo?

00:13:03: Er ist sehr interessiert an unserer, wie war das noch gleich, Konsens-Algorithmus-Technologie?

00:13:10: Ich zuckte innerlich zusammen.

00:13:12: Brinkmann hatte die Begriffe durcheinander gebracht, aber das war jetzt das geringste Problem.

00:13:18: Natürlich,

00:13:19: sagte ich und holte meinen Laptop heraus.

00:13:22: Während er hoch fuhr, versuchte ich Zeit zu schinden.

00:13:25: Unsere Blockchain-Lösung ist noch in der Entwicklungsphase.

00:13:29: Verstehen Sie, was Sie sehen werden, ist ein früher Prototyp.

00:13:34: Selbstverständlich,

00:13:35: nickte Müller.

00:13:36: Bei Tech-Global haben wir auch mit Prototypen begonnen.

00:13:39: Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, nicht wahr?

00:13:42: Ich startete die Demo und begann meine Erklärung, wobei ich versuchte, so wage wie möglich zu bleiben, ohne offensichtlich ausweichen zu wirken.

00:13:52: Die blinkenden Blöcke und pulsierenden Linientaten ihre Wirkung, Müller schien beeindruckt.

00:13:58: Faszinierend,

00:14:00: sagte er, als ich fertig war.

00:14:02: Und sie sagen, diese Lösung ist vollständig in ihre bestehenden Systeme integriert?

00:14:08: Wir arbeiten daran.

00:14:09: sagte ich vorsichtig.

00:14:11: Die Integration ist ein komplexer Prozess.

00:14:15: Natürlich, natürlich.

00:14:16: Nikte Müller.

00:14:18: Und welche Blockchain-Plattform nutzen Sie?

00:14:20: Ethereum, Hyperledger?

00:14:23: Eine direkte Frage, die eine direkte Antwort erforderte.

00:14:27: Ich entschied mich für die Wahrheit.

00:14:29: Oder zumindest einen Teil davon.

00:14:32: Wir experimentieren mit verschiedenen Plattformen,

00:14:35: sagte ich.

00:14:36: Für diesen Prototyp haben wir Elemente von Ethereum verwendet, aber wir evaluieren auch Hyperledger für Enterprise-Anwendungen.

00:14:45: Müller nickte an erkennt.

00:14:46: Eine kluge Herangehensweise.

00:14:49: Wir bei TechGlobal haben uns für eine maßgeschneiderte Lösung entschieden, basierend auf Hyperledger Fabric.

00:14:55: Die Entwicklung hat fast ein Jahr gedauert, aber die Ergebnisse sind beeindruckend.

00:15:01: Ein Jahr.

00:15:02: Sie hatten ein Jahr für ihre Blockchain-Lösung gebraucht.

00:15:06: Wir hatten sechs Tage gehabt und im Grunde nichts funktionieren, das produziert.

00:15:11: Ein Jahr ist ein beachtlicher Zeitrahmen,

00:15:14: sagte ich diplomatisch.

00:15:15: Wir hoffen, unsere Lösung etwas schneller zu implementieren.

00:15:19: Ambitioniert,

00:15:21: kommentierte Müller mit einem leichten Lächeln.

00:15:24: Aber sagen Sie, wir haben Sie das Problem der Skalierbarkeit gelöst.

00:15:28: Bei Ethereum war das unsere größte Herausforderung.

00:15:32: Ich schlugte.

00:15:33: Das war eine technische Frage, die ich nicht mit Buzzwords umgehen konnte.

00:15:38: Wir arbeiten noch an optimalen Skalierungslösungen,

00:15:42: sagte ich schließlich.

00:15:43: Wie Sie wissen, ist Skalierbarkeit eine der größten Herausforderungen in der Blockchain-Technologie.

00:15:50: Allerdings nickte

00:15:51: Müller.

00:15:52: Deshalb haben wir uns für einen privaten Blockchain-Ansatz entschieden, mit einem angepassten Konsensalgorithmus.

00:15:58: Weniger dezentralisiert, aber deutlich skalierbarer.

00:16:03: Er wusste wovon er sprach.

00:16:05: Im Gegensatz zu Brinkmann war Müller technisch versiert und stellte gezielte Fragen.

00:16:11: Ich begann zu schwitzen.

00:16:13: Ein interessanter Ansatz,

00:16:15: sagte ich,

00:16:16: wir erwägen ähnliche Kompromisse.

00:16:19: Das Gespräch ging in dieser Weise weiter.

00:16:22: Mit Müller, der immer spezifischere Fragen stellte und mir, der versuchte nicht zu offensichtlich auszuweichen.

00:16:30: bringt man, der dem technischen Austausch nicht folgen konnte, lächelte und nickte einfach, als würde er jedes Wort verstehen.

00:16:39: Schließlich, nach was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, wechselte Müller das Thema zu Golf und ich konnte aufatmen.

00:16:46: Der schwierigste Teil war überstanden.

00:16:49: Oder so dachte ich.

00:16:51: Als wir uns verabschiedeten, sagte Müller,

00:16:53: das war äußerst aufschlussreich, Herr Weber.

00:16:56: Ich würde gerne mehr über ihre Blockchain-Initiative erfahren.

00:17:00: Vielleicht könnten unsere Teams sich austauschen?

00:17:03: Ein Workshop, um Best Practices zu teilen?

00:17:07: Mein Lächeln gefrohr.

00:17:09: Ein Workshop mit echten Blockchain-Experten?

00:17:13: Das wäre eine Katastrophe.

00:17:15: Bevor ich antworten konnte, sprang bringt man ein.

00:17:19: Eine ausgezeichnete Idee, Müller.

00:17:22: Wir sollten definitiv unsere Erfahrungen teilen.

00:17:25: Weber, organisieren Sie das, ja?

00:17:27: Natürlich,

00:17:28: sagte ich schwach.

00:17:30: Ich werde mich darum kümmern.

00:17:32: Auf dem Rückweg zum Büro war bringt man in Hochstimmung.

00:17:36: Das lief hervorragend, jubelte

00:17:38: er.

00:17:39: Haben sie gesehen, wie beeindruckt Müller war?

00:17:42: Er will sogar einen Workshop mit uns.

00:17:44: Wir haben TechGlobal genau da, wo wir sie haben wollen.

00:17:48: Ich brachte es nicht übers Herz ihm zu sagen, dass wir in Wirklichkeit kurz vor einer monumentalen Blamage standen.

00:17:55: Stattdessen nickte ich nur und überlegte fieberhaft, wie ich aus dieser Situation herauskommen könnte.

00:18:02: Zurück im Büro rief ich sofort Kevin und Sarah zusammen und erklärte die Situation.

00:18:08: Ein Workshop,

00:18:09: keuchte Kevin,

00:18:10: mit TechGlobal, die tatsächlich eine funktionierende Blockchain-Lösung haben, sind sie wahnsinnig?

00:18:18: Es war nicht meine Idee,

00:18:19: verteidigte ich mich.

00:18:21: Müller hat es vorgeschlagen.

00:18:23: Und Brinkmann ist darauf angesprungen, bevor ich etwas sagen konnte.

00:18:27: Wir sind erledigt.

00:18:28: Stöhnt es, Sarah?

00:18:30: Komplett erledigt.

00:18:32: Nicht unbedingt,

00:18:33: sagte ich langsam.

00:18:35: Wir haben zwei Optionen.

00:18:36: Entweder wir gestehen Brinkmann die Wahrheit und hoffen, dass er den Workshop irgendwie absagt.

00:18:42: Er wird uns umbringen.

00:18:43: Unterbrach Kevin.

00:18:45: Oder,

00:18:46: fuhr ich fort.

00:18:48: Wir entwickeln in Rekordzeit eine tatsächlich funktionierende Blockchain-Anwendung.

00:18:53: Sarah lachte humorlos.

00:18:55: In wie viel Zeit?

00:18:57: Ich sah auf meinen Kalender.

00:18:59: Der Workshop ist in drei Wochen.

00:19:02: Unmöglich,

00:19:03: sagte Kevin sofort.

00:19:05: Selbst mit einem vollen Team und ohne andere Verpflichtungen bräuchten wir mindestens zwei Monate für etwas Vorzeigbares.

00:19:13: Was ist mit einer dritten Option?

00:19:15: Sie schlug vor.

00:19:17: Wir könnten den Workshop sabotieren, technische Probleme vortäuschen, die Demo-Crash'n lassen.

00:19:22: Zu riskant,

00:19:23: schüttelte ich den Kopf.

00:19:25: Wenn es aufliegt, stehen wir noch schlechter da.

00:19:29: Wir diskutierten stundenlang, wogen verschiedene Szenarien ab, aber keine Lösung schien ideal.

00:19:36: Schließlich entschied ich mich für einen hybriden Ansatz.

00:19:39: Wir würden bringt man einen Teil der Wahrheit sagen, dass unsere Lösung noch nicht so weit fortgeschritten war.

00:19:46: wie wir es dargestellt hatten und gleichzeitig versuchen, bis zum Workshop etwas substanzielleres zu entwickeln.

00:19:54: Am nächsten Morgen ging ich zu Brinkmanns Büro, das Herzschwer in der Brust.

00:19:59: Er empfing mich mit einem strahlenden Lächeln.

00:20:02: Weber, der Mann der Stunde.

00:20:05: Müller hat mir eine E-Mail geschickt.

00:20:07: Er ist begeistert von unserem Blockchain-Projekt.

00:20:10: Er denkt, wir könnten sogar eine Partnerschaft in Betracht ziehen.

00:20:14: Eine Partnerschaft?

00:20:16: Mit TechGlobal, basierend auf einer nicht existierenden Technologie?

00:20:22: Die Situation wurde immer absurder.

00:20:24: Herr Brinkmann, begann

00:20:26: ich vorsichtig.

00:20:27: Bezüglich unserer Blockchain-Initiative.

00:20:30: Ich muss Ihnen etwas gestehen.

00:20:32: Sein Lächeln verblasste.

00:20:35: Was ist los, Weber?

00:20:37: Die Demo, die wir Ihnen und Herrn Müller gezeigt haben.

00:20:40: Sie ist nicht ganz das, wonach sie aussieht.

00:20:43: Was meinen Sie damit?

00:20:45: Fragte Brinkmann seine Stimme plötzlich kühl.

00:20:49: Es ist ein Prototyp, wie ich sagte, aber es ist mehr ein konzeptioneller Prototyp.

00:20:55: Die Blöcke, die Ketten, das ist alles nur Visualisierung.

00:20:59: Dahinter steckt keine echte Blockchain-Funktionalität.

00:21:03: Brinkmann startete mich an, sein Gesicht eine Maske der Ungläubigkeit.

00:21:08: Sie meinen, sie haben mir eine gefälschte Demo gezeigt?

00:21:11: Und ich habe sie Müller präsentiert?

00:21:14: Nicht gefälscht.

00:21:15: Korrigierte ich hastig.

00:21:17: Vereinfacht.

00:21:18: Konzeptionell.

00:21:19: Ein Proof-of-Concept.

00:21:21: Ein Proof-of-Concept ohne Konzept.

00:21:25: Donnerte bringt man.

00:21:27: Weber, haben Sie eine Vorstellung, wie das auf mich zurückfallen wird, wenn Müller herausfindet, dass wir, was, nichts haben?

00:21:35: Nicht nichts.

00:21:36: Ich verteidigte mich.

00:21:38: Wir haben ein Konzept.

00:21:39: Einen Plan.

00:21:40: Aber ja, wir haben noch keine funktionierende Blockchain-Implementierung.

00:21:46: Brinkmann sank in seinen Stuhl zurück, plötzlich um Jahre gealtert.

00:21:50: Der Workshop, murmelte er.

00:21:53: Was machen wir mit dem Workshop?

00:21:56: Wir haben drei Wochen,

00:21:57: sagte ich.

00:21:58: Mit zusätzlichen Ressourcen und Fokus könnten wir bis dahin etwas Substanzielleres entwickeln.

00:22:04: Nicht vollständig, aber genug, um nicht völlig bloßgestellt zu werden.

00:22:09: Brinkmann rieb sich die Schläfen.

00:22:12: Und was ist die Alternative?

00:22:13: Wir

00:22:14: sagen den Workshop ab, finden eine Ausrede, technische Schwierigkeiten, Sicherheitsbedenken, was auch immer.

00:22:23: Und geben damit zu, dass wir gelogen haben,

00:22:26: sagte bringt man bitter,

00:22:28: nicht gelogen,

00:22:29: korrigiert ich erneut,

00:22:30: übertrieben, voreilig kommuniziert,

00:22:34: bringt man schwieglange, dann säufzte er tief,

00:22:38: in Ordnung wehbar.

00:22:40: Sie bekommen ihre drei Wochen, alle Ressourcen, die sie brauchen.

00:22:44: Aber wenn dieser Workshop ein Fiasco wird, sind sie dran.

00:22:49: Verstanden?

00:22:50: Verstanden.

00:22:51: Nickte ich.

00:22:52: Die nächsten drei Wochen waren die Intensivsten meiner Karriere.

00:22:56: Wir stellten ein Spezialteam zusammen, zogen Experten von anderen Projekten ab und arbeiteten praktisch rund um die Uhr.

00:23:04: Kevin leitete die technische Entwicklung, während Sarah sich um die Integration in unsere bestehenden Systeme kümmerte.

00:23:11: Wir entschieden uns für Hyperledger Fabric als Plattform, da es für Unternehmensanwendungen optimiert war und bessere Skalierbarkeit bot als öffentliche Blockchains wie Ethereum.

00:23:24: Unser Anwendungsfall, sicheres Vertragsmanagement, blieb derselbe, aber diesmal mit echter Funktionalität dahinter.

00:23:32: Es war ein Wettlauf gegen die Zeit und es gab Momente, in denen ich dachte, wir würden es nicht schaffen.

00:23:38: Technische Probleme, Integrationsschwierigkeiten, Teammitglieder am Rande des Burnouts.

00:23:45: Wir durchlebten alles.

00:23:46: Aber irgendwie, durch eine Kombination aus Entschlossenheit, Kaffee und purer Verzweiflung, schafften wir es.

00:23:54: Am Tag vor dem Workshop hatten wir eine funktionierende Blockchain-Anwendung für Vertragsmanagement.

00:24:00: Sie war nicht perfekt, hatte einige Ecken und Kanten, aber sie war echt.

00:24:04: Die Blöcke waren echte Blöcke.

00:24:06: Die Kette, eine echte Kette.

00:24:09: Der Workshop selbst war eine Achterbahnfahrt der Emotionen.

00:24:13: Müller's Team bestand aus echten Blockchain-Experten, die sofort erkannten, dass unsere Lösung neu und unausgereift war.

00:24:22: Aber zu meiner Überraschung waren sie nicht herablassend, sondern konstruktiv.

00:24:27: Sie teilten ihre Erfahrungen, gaben Ratschläge und schlugen Verbesserungen vor.

00:24:32: Am Ende des Tages zog Müller mich beiseite.

00:24:35: Weber,

00:24:35: sagte er mit einem wissenden Lächeln,

00:24:38: ich muss ihnen ein Geständnis machen.

00:24:40: Ich wusste von Anfang an, dass ihre Blockchain-Initiative noch in den Kinderschuhen steckt.

00:24:46: Ich starte ihn an.

00:24:47: Wie bitte?

00:24:49: Beim Mittagessen,

00:24:50: erklärte er,

00:24:51: ihre Antworten waren zu waage, zu ausweichend.

00:24:55: Ein echter Blockchain-Experte hätte spezifischer geantwortet.

00:24:59: Ich fühlte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg.

00:25:03: Warum haben Sie dann den Workshop vorgeschlagen?

00:25:07: Müller lachte leise.

00:25:08: Aus zwei Gründen.

00:25:10: Erstens wollte ich sehen, wie weit Sie in drei Wochen kommen würden.

00:25:14: Und ich muss sagen, ich bin beeindruckt.

00:25:17: Und zweitens.

00:25:19: Er senkte die Stimme.

00:25:22: Unser eigenes Blockchainprojekt ist nicht ganz sofort geschritten, wie ich es Brinkmann gegenüber dargestellt habe.

00:25:27: Wir kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen wie Sie.

00:25:31: Ich konnte nicht anders als zu lachen.

00:25:34: Sie meinen, wir haben beide geblauft.

00:25:37: So läuft das Spiel Weber.

00:25:39: Zwingerte Müller.

00:25:40: Aber aus diesem Bluff könnte tatsächlich etwas Substanzielles entstehen.

00:25:44: Ich meinte es ernst mit der Partnerschaft.

00:25:47: Gemeinsam könnten unsere Teams etwas wirklich Innovatives schaffen.

00:25:51: Und so geschah es.

00:25:53: Aus einer überstürzten Demo, geboren aus Brinkmanns Golfplatz Neid, entstand eine echte Zusammenarbeit zwischen Innovatec Solutions und TechGlobal.

00:26:03: Sechs Monate später hatten wir eine funktionierende Blockchain-Plattform für Vertragsmanagement, die tatsächlich Mehrwertboot und nicht nur ein Buzzword war.

00:26:13: Brinkmann war überglücklich.

00:26:16: Nicht nur hatte er Müller beeindruckt, er hatte auch eine profitable Partnerschaft eingefädelt.

00:26:21: Dass alles mit einer Notlüge begonnen hatte, erwähnte niemand mehr.

00:26:26: Die Moral der Geschichte?

00:26:28: Manchmal führen selbst die absurdesten Anforderungen zu echten Innovationen.

00:26:33: Und manchmal ist der Unterschied zwischen einem Bluff und einer Vision nur eine Frage der Zeit und der Entschlossenheit.

00:26:41: Ach ja, und eine letzte Erkenntnis.

00:26:44: Wenn dein Chef Blockchain sagt, ohne zu wissen, was es bedeutet, bereite dich auf drei Wochen ohne Schlaf vor.

00:26:52: In der IT-Welt sind Buzzwords wie Boomerangs.

00:26:55: Sie kommen immer zu dir zurück und meistens tun sie weh.